Fremdgehen verstehen: Die häufigsten Gründe und wie du mit den Folgen umgehst

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Es fühlt sich an, als würde der Boden unter deinen Füßen wegbrechen, und du suchst verzweifelt nach Antworten.

Fremdgehen – das ist nicht einfach nur ein Wort. Es ist ein Schlag ins Gesicht, eine Wunde, die tief sitzt und sich ständig neu öffnet.

Du versuchst zu verstehen, warum dir das passiert ist.

Was ist mit der Liebe passiert, die einmal da war? Warum hat er diese Entscheidung getroffen? Und was hätte ich tun können, um es zu verhindern?

Diese Fragen schwirren dir vielleicht schon seit Tagen, Wochen oder sogar Monaten durch den Kopf.

Dieser Text wird dir helfen, ein klareres Bild zu bekommen. Vielleicht erkennst du dich oder deine Beziehung in den Worten wieder. Vielleicht entdeckst du etwas, das dir bisher verborgen war.

Lange hast du dich gefragt: „Betrügt er mich?“ und nun hast du die Antwort. Dieser Moment, in dem die Gewissheit wie ein kalter Schauer über dich rollt, verändert alles.

Plötzlich stehen all die Fragen im Raum: Warum? Wie lange? Was bedeutet das für uns? Wie geht es weiter?

Es fühlt sich an, als ob die Welt stillsteht und gleichzeitig in tausend Stücke zerbricht.

Du dachtest vielleicht, du wärst vorbereitet – schließlich hast du es geahnt –, aber die Realität trifft immer härter, als man es erwartet.

Jetzt stehst du an einem Scheideweg, und egal wie schwer es fällt, du musst entscheiden, wie es weitergeht.

Gehen wir das Schritt für Schritt an, ich nehme dich an die Hand.

Die häufigsten Gründe für´s Fremdgehen

1. Fehlende emotionale Verbindung – Wenn die Liebe leise verschwindet

Manchmal fühlt es sich an, als würde die Beziehung einfach „auslaufen“. Du kennst das sicher: Die Gespräche werden seltener, die Umarmungen kürzer, und irgendwann bemerkst du, dass ihr euch entfremdet habt.

Emotionales Fremdgehen beginnt oft genau hier. Wenn ein Partner nicht mehr das Gefühl hat, dass er geliebt oder wertgeschätzt wird, kann er versuchen, diese Lücke anderswo zu füllen.

Und wer hätte es gedacht? Oft fängt das nicht mal mit Absicht an. Vielleicht ist es eine Arbeitskollege, der plötzlich besonders aufmerksam ist.

Oder jemand, der einfach zuhört, wenn der Partner es nicht mehr tut. Bingo. Plötzlich entstehen Gefühle, wo sie nicht sein sollten.

2. Sexuelle Unzufriedenheit – Mehr als nur körperliche Nähe

Auch wenn Sex nicht alles ist, spielt er in den meisten Beziehungen eine große Rolle. Fehlender Sex oder unterschiedliche Vorlieben können leicht zu Frust führen.

Das Problem? Viele trauen sich nicht, darüber zu sprechen. Und so wird das Thema „Sex“ schnell zu einem Tabu – bis jemand außerhalb der Beziehung plötzlich die Fantasien weckt.

Es könnte an einem Mangel an körperlicher Anziehung liegen, oder einfach daran, dass die sexuelle Routine langweilig geworden ist.

Langweile im Bett? Das führt schneller zu Problemen, als man denkt. Manche Menschen suchen dann die Bestätigung oder den „Kick“ bei jemand anderem.

3. Fehlende Aufmerksamkeit – Die unsichtbare Gefahr

Fühlst du dich manchmal wie Luft in deiner Beziehung? Du sitzt mit deinem Partner auf der Couch, aber eigentlich könnte er auch genauso gut allein dort sitzen.

Er ist ständig abgelenkt – sei es durch sein Handy, den Job oder die Gedanken, die irgendwo anders sind. Das Gefühl, dass der Partner nicht mehr „richtig da“ ist, kann verdammt weh tun.

Und leider suchen viele genau in solchen Momenten Aufmerksamkeit bei jemand anderem.

Es ist fast schon ironisch: Wir sehnen uns nach Nähe, und anstatt nach Lösungen zu suchen, flüchten manche in die Arme eines anderen.

Warum? Weil sie dort das Gefühl bekommen, dass sie wieder gesehen werden.

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4. Abenteuerlust – Das Gras ist auf der anderen Seite grüner

Manche Menschen sind einfach ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick. Das Leben wird plötzlich langweilig, und auf einmal erscheint die alte oder neue Flamme verlockender.

Es ist dieses „Was wäre, wenn?“ – als ob es auf der anderen Seite des Zauns irgendwie spannender ist.

Das Problem ist, dass viele erst zu spät merken, dass das Gras auf der anderen Seite vielleicht grüner scheint, aber genauso viel Pflege braucht.

Kurz gesagt: Sie suchen den schnellen Adrenalinschub und denken nicht an die langfristigen Konsequenzen.

5. Unsicherheit – Die Suche nach Bestätigung

Fremdgehen ist oft auch ein Zeichen von Unsicherheit. Manche Menschen betrügen, weil sie sich selbst nicht gut genug fühlen.

Sie suchen Bestätigung und Anerkennung von außen, um ihre eigenen Unsicherheiten zu überspielen. Sie denken vielleicht: „Wenn mich jemand anderes begehrt, dann bin ich doch noch attraktiv und wertvoll.“

Das hat oft gar nichts mit dem Partner zu tun. Das Problem liegt bei ihnen selbst. Sie können die eigenen Schwächen oder Unzulänglichkeiten nicht akzeptieren und versuchen, diese durch Affären zu kompensieren.

6. Gelegenheit macht Fremdgänger – Wenn Versuchungen plötzlich da sind

Manchmal passieren Dinge einfach. Das klingt jetzt ziemlich banal, oder? Aber der Alltag kann uns so sehr in den Griff nehmen, dass wir nicht merken, wie wir in Versuchung geraten.

Eine Geschäftsreise, ein gemeinsamer Abend mit Freunden – und plötzlich passiert etwas, das vorher unvorstellbar war.

Es geht nicht immer um große Probleme in der Beziehung. Manchmal ergibt sich einfach eine Situation, die aus dem Ruder läuft.

7. Bindungsangst – wenn die Nähe zu viel wird

Nicht jeder, der fremdgeht, hat ein Problem mit dir oder der Beziehung. Manchmal liegt das Problem tiefer – in der eigenen Psyche. Menschen mit Bindungsangst erleben Nähe oft als erdrückend.

Sobald es ernst wird, fühlen sie sich eingeengt und reagieren, indem sie Distanz schaffen. Ein Seitensprung kann eine Möglichkeit sein, diese Distanz herzustellen, ohne sich komplett trennen zu müssen.

Hier geht es nicht darum, dass du irgendetwas falsch gemacht hast. Es ist das innere Muster deines Partners, das hier zum Tragen kommt. Und dieses Muster zu durchbrechen, ist keine leichte Aufgabe – weder für dich noch für ihn.

Der Seitensprung dient als Ventil, um die wachsende Nähe zu dir auszuhalten. Verrückt, oder?

Trägst du eine Mitschuld am Seitensprung deines Partners?

Es wird oft behauptet, dass „immer beide Schuld haben“, wenn es zum Seitensprung kommt.

Sicher hast du diesen Satz schon gehört. Doch ist das wirklich fair?

Natürlich kann es in einer Beziehung Probleme geben, die von beiden Seiten ausgehen. Vielleicht gab es Konflikte, fehlende Kommunikation oder Entfremdung.

Lesetipp: Warum scheitern Beziehungen? Wenn Liebe nicht reicht

Aber eines muss klar sein: Die Entscheidung, fremdzugehen, hat dein Partner alleine getroffen. Er hat das Vertrauen, das ihr beide aufgebaut habt, einseitig gebrochen.

Untreue ist nicht einfach ein Symptom einer kriselnden Beziehung, sondern eine bewusste Wahl. Egal, wie groß die Probleme zwischen euch gewesen sein mögen – es gibt immer Alternativen zu einem Seitensprung: reden, sich trennen, gemeinsam Lösungen finden.

Dein Partner hat sich jedoch entschieden, einen anderen Weg zu gehen, ohne dich in diese Entscheidung einzubeziehen.

Also, trägst du eine Mitschuld? Nein.

Du trägst die Verantwortung für deinen Teil der Beziehung, aber nicht für seinen Vertrauensbruch. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Wenn er unzufrieden war, hätte er es zur Sprache bringen oder an der Beziehung arbeiten können.

Fremdgehen ist kein „Fehler“, der einfach so passiert, sondern eine aktive Entscheidung – und die Verantwortung dafür trägt allein er.

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Wo fängt Fremdgehen an?

Das ist wohl eine der schwierigsten Fragen, wenn es um Beziehungen geht. Wo zieht man die Grenze? Ist es der erste heimliche Flirt, der Austausch von Nachrichten oder erst der körperliche Kontakt?

Die Wahrheit ist: Fremdgehen beginnt nicht für jeden am selben Punkt. Was für den einen harmlos erscheint, kann für den anderen bereits ein massiver Vertrauensbruch sein.

Unterschiede zwischen emotionaler und körperlicher Untreue

Untreue ist nicht gleich Untreue. Während viele beim Fremdgehen automatisch an körperliche Affären denken, gibt es eine andere, oft unterschätzte Form: die emotionale Untreue.

Sie ist schwerer greifbar, passiert schleichend und trifft oft genauso tief. Doch was genau unterscheidet emotionale von körperlicher Untreue?

Körperliche Untreue ist das, was die meisten Menschen mit Fremdgehen verbinden – der Seitensprung. Es geht um Berührungen, Küsse, sexuelle Begegnungen mit jemand anderem.

Der körperliche Betrug ist für viele der ultimative Vertrauensbruch, weil er eine Grenze überschreitet, die in einer monogamen Beziehung klar gesetzt ist.

Emotionale Untreue hingegen ist komplizierter. Hier geht es nicht um Körperlichkeit, sondern um Gefühle. Dein Partner teilt intime Gedanken und Emotionen mit jemand anderem, die eigentlich nur euch beiden vorbehalten sein sollten.

Wenn dein Partner sich plötzlich fremdverliebt und starke Gefühle für eine andere Person entwickelt, kann das für die Beziehung genauso schmerzhaft sein wie körperlicher Betrug.

Er sucht emotionale Nähe und Trost bei einer anderen Person, anstatt zu dir zu kommen. Oft entsteht eine Art „geheime Beziehung“, in der tiefere Bindungen und Vertrautheit wachsen – ohne dass es körperlich wird.

Für viele kann das fast noch schmerzhafter sein, weil es sich anfühlt, als ob die emotionale Basis eurer Beziehung wegbricht.

Fängt Fremdgehen beim Schreiben an?

Eine der häufigsten Fragen, wenn es um emotionale Untreue geht, lautet: „Fängt fremdgehen beim Schreiben an?“

Diese Frage ist nicht ohne Grund so brisant. In der heutigen Zeit, wo soziale Netzwerke und Messenger allgegenwärtig sind, können emotionale Bindungen oft leichter und schneller aufgebaut werden.

Es fängt vielleicht harmlos an – ein paar Nachrichten hier und da, kleine Scherze, gemeinsame Gesprächsthemen. Doch irgendwann bemerkst du, dass dein Partner diesen Menschen immer häufiger kontaktiert.

Die Nachrichten werden intensiver, intimer – und plötzlich entsteht eine emotionale Verbindung, die das Fundament eurer Beziehung erschüttert.

Viele würden sagen, dass Fremdgehen tatsächlich beim Schreiben beginnen kann. Schließlich ist das Smartphone die perfekte Bühne für Geheimnisse.

Wenn du deinen Partner dabei ertappst, wie er Nachrichten löschst oder wenn er seinen Chatverlauf vor dir versteckst, dann ist das oft ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.

Emotionale Untreue braucht nicht immer körperliche Berührungen, um als Betrug empfunden zu werden. Sie beginnt dort, wo Gefühle geteilt werden, die eigentlich in der Beziehung bleiben sollten.

Wie gehe ich mit dem Schmerz des Betrogenwerdens um?

Betrogen zu werden, ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die du in einer Beziehung machen kannst.

Es fühlt sich an, als würde die Welt in Stücke zerbrechen, und du bleibst mit unendlichem Schmerz, bitterer Enttäuschung und unzähligen Fragen zurück.

Doch auch wenn es im Moment schwer vorstellbar ist, gibt es Wege, diesen Schmerz zu bewältigen und zu heilen.

Lass uns Schritt für Schritt schauen, wie du damit umgehen kannst.

Wie du die ersten Tage nach dem Betrug überstehst

Die ersten Tage nach dem Betrug fühlen sich oft wie ein Albtraum an, aus dem du nicht aufwachen kannst.

Alles ist chaotisch, die Emotionen fahren Achterbahn, und dein Herz schmerzt so stark, dass es körperlich spürbar ist.

Hier sind einige Dinge, die dir helfen können, diese ersten Tage zu überstehen:

  • Gönn dir Raum für deine Gefühle. Schreien, weinen, wütend sein – all das ist normal. Lass es raus, wenn es sein muss.
  • Sorge für Unterstützung. Sprich mit einer vertrauten Person, die dir zuhört, ohne zu urteilen. Du musst diesen Schmerz nicht alleine tragen.
  • Setze klare Grenzen. Du brauchst jetzt Zeit für dich. Wenn der Kontakt zu deinem Partner zu schmerzhaft ist, darfst du ruhig Distanz schaffen.
  • Vermeide impulsive Entscheidungen. So verlockend es auch sein mag, in der Hitze des Moments große Entscheidungen zu treffen – warte ab, bis der erste emotionale Sturm vorübergezogen ist.

Überlege, wie viele Details du wirklich wissen möchtest

Es ist ganz natürlich, dass du viele Fragen hast, nachdem du von der Affäre erfahren hast.

Wann hat es angefangen? Wie oft ist es passiert? Hat er Gefühle für die andere Person?

Diese Gedanken können dich nachts wachhalten und ein drängendes Bedürfnis auslösen, jedes Detail zu erfahren.

Doch hier ist ein wichtiger Punkt, den du dir bewusst machen solltest: Manche Antworten könnten mehr schaden als nützen.

Es ist verständlich, dass du Klarheit möchtest, um die Situation zu verarbeiten. Aber frage dich, ob das Wissen um jeden einzelnen Aspekt der Affäre dir wirklich hilft, oder ob es den Schmerz nur noch vertieft.

Detaillierte Informationen können wie ein ständiger Film oder ein Gedankenkarussell in deinem Kopf ablaufen und die Heilung erschweren.

Es ist wichtig, dir im Vorfeld zu überlegen, welche Informationen du wirklich brauchst, um weiterzukommen, und welche Fragen du lieber ungestellt lässt, um dich selbst zu schützen.

Was du tun kannst:

  • Frage nur, was für dich wirklich relevant ist. Konzentriere dich auf das, was dir hilft, zu verstehen, was in eurer Beziehung passiert ist, ohne dich in unnötigen Details zu verlieren.
  • Setze klare Grenzen. Du hast das Recht zu entscheiden, welche Informationen du hören möchtest und welche nicht.
  • Erinnere dich daran, dass du nicht alles wissen musst. Manchmal ist es besser, bestimmte Details loszulassen, um Raum für deine eigene Heilung zu schaffen.

So erkennst du, ob eure Beziehung noch eine Chance hat

Sobald die ersten intensiven Gefühle etwas abgeklungen sind, stellt sich die Frage: Hat eure Beziehung nach diesem Vertrauensbruch noch eine Zukunft?

Das ist keine leichte Entscheidung und wird viel Zeit und Reflexion erfordern.

Hier sind einige Dinge, die dir helfen können, eine klare Antwort zu finden:

  • Hat dein Partner echte Reue gezeigt? Einsicht ist der erste Schritt zur Heilung. Zeigt er ehrliche Reue und ist bereit, Verantwortung für seinen Fehler zu übernehmen?
  • Ist er bereit, über die Gründe zu sprechen? Es reicht nicht, den Vorfall totzuschweigen. Ihr müsst gemeinsam herausfinden, warum es dazu gekommen ist, um eine Chance auf Heilung zu haben.
  • Gibt es noch Vertrauen? Ohne Vertrauen ist jede Beziehung zum Scheitern verurteilt. Kannst du dir vorstellen, ihm jemals wieder zu vertrauen, und ist er bereit, das Vertrauen geduldig wieder aufzubauen?
  • Wollt ihr beide daran arbeiten? Heilung erfordert Engagement von beiden Seiten. Ist dein Partner bereit, sich der Beziehung voll zu widmen, und hast du selbst die Kraft, den Weg der Vergebung zu gehen?
  • Ist die Liebe auf beiden Seiten noch vorhanden? Der Betrug kann die Liebe belasten, aber sie muss nicht verschwunden sein. Fühlt ihr beide tief im Inneren noch Zuneigung und eine emotionale Bindung füreinander? Liebe allein löst zwar nicht alle Probleme, aber ohne sie ist es schwer, eine gesunde Beziehung wieder aufzubauen.

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10 Schritte zur emotionalen Heilung nach Untreue

Langfristig musst du Wege finden, den Schmerz zu verarbeiten und emotional zu heilen, egal ob du dich entscheidest, die Beziehung fortzusetzen oder nicht.

Hier sind zehn Schritte, die dir helfen können, diesen Heilungsprozess zu beginnen und langfristig zu bewältigen:

  1. Erlaube dir zu trauern. Verlust und Verrat tun weh, und es ist wichtig, die damit verbundenen Gefühle anzuerkennen.
  2. Setze klare Grenzen. Ob du bleibst oder gehst – setze Grenzen, die dir Raum für dich selbst geben.
  3. Vermeide Selbstvorwürfe. Du bist nicht verantwortlich für den Betrug. Schuldzuweisungen an dich selbst verzögern nur deine Heilung.
  4. Erlaube dir, wütend zu sein. Wut ist ein natürlicher Teil des Prozesses. Wichtig ist, sie nicht zu verdrängen, sondern auf gesunde Weise auszudrücken.
  5. Reflektiere die Beziehung. Nimm dir Zeit, um zu verstehen, was in der Beziehung gut lief und was vielleicht schiefgegangen ist. Nicht um die Schuld zu suchen, sondern um Klarheit zu gewinnen.
  6. Sei geduldig mit dir selbst. Heilung braucht Zeit. Manche Tage werden schwerer sein als andere, und das ist völlig in Ordnung.
  7. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl. Das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit ist oft eine Folge von Untreue. Fokussiere dich auf das, was dich ausmacht, und finde Wege, deine Selbstliebe zu stärken.
  8. Baue dein Leben neu auf. Egal, wie du dich entscheidest, nimm dir bewusst Zeit, Dinge in deinem Leben zu tun, die dir Freude bereiten und dich stärken.
  9. Ziehe professionelle Hilfe in Betracht. Therapie oder Coaching können dir helfen, durch diesen Prozess zu navigieren, besonders wenn du dich verloren fühlst.
  10. Vergebe – für dich selbst. Vergebung bedeutet nicht, dass du den Betrug akzeptierst. Es bedeutet, dass du dich von der Last des Hasses und der Bitterkeit befreist.

Jeder dieser Schritte wird dir helfen, Stück für Stück zu heilen und wieder in deine eigene Kraft zu finden – egal, ob du dich entscheidest, die Beziehung weiterzuführen oder nicht.

Kann man einen Seitensprung verzeihen?

Die Frage, ob man einen Seitensprung verzeihen kann, beschäftigt viele Menschen, die einen solchen Vertrauensbruch erlebt haben. Es gibt keine einfache Antwort darauf, denn die Entscheidung, ob und wie du verzeihen kannst, ist sehr individuell.

Es hängt von vielen Faktoren ab: der Tiefe der Beziehung, des Umfangs der Affäre, der Aufrichtigkeit der Reue des Partners und – vielleicht am wichtigsten – davon, wie du dich fühlst.

Verzeihen ist ein Prozess, keine Entscheidung von einem Tag auf den anderen. Es geht nicht darum, den Schmerz zu ignorieren oder so zu tun, als wäre nichts passiert. Vielmehr bedeutet Verzeihen, sich bewusst zu entscheiden, dass der Betrug nicht das Ende sein muss.

Es ist ein Weg, der oft mit Wut, Trauer, Zweifel und Unsicherheit gepflastert ist, aber auch mit der Hoffnung auf Heilung.

Wie kann es gelingen?

Wenn du verzeihen möchtest, ist der erste und wichtigste Schritt, dass dein Partner echte Reue zeigt.

Dazu gehört im unbedingt auch eine aufrichtige Entschuldigung. Er muss bereit sein, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, ohne Ausreden oder Schuldzuweisungen.

Außerdem muss er dir das Gefühl geben, dass er bereit ist, sich zu ändern und alles zu tun, um das Vertrauen wieder aufzubauen.

Das bedeutet auch, dass dein Partner offen und transparent sein muss. Vertrauen ist zerbrechlich, und nach einem Seitensprung wird es oft in tausend Stücke zerschlagen.

Nur durch Ehrlichkeit und Geduld kann es wieder wachsen. Dein Partner sollte bereit sein, Fragen zu beantworten, ehrlich über seine Motive zu sprechen und keine Geheimnisse mehr vor dir zu haben.

Gleichzeitig musst du dir überlegen, wie viele Details du wirklich wissen willst – manche Informationen könnten mehr verletzen, als sie dir helfen.

Therapie oder Paarberatung kann ebenfalls ein wichtiger Baustein sein, um das Vertrauen wiederherzustellen. Eine neutrale Person kann dabei helfen, die Emotionen zu sortieren, die Kommunikation zu verbessern und herauszufinden, wie es überhaupt zu dem Seitensprung kommen konnte.

Wie lange dauert es Fremdgehen zu verzeihen?

Es gibt kein festes Zeitfenster, wie lange es dauert, bis du einen Seitensprung verzeihen kannst.

Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Wunden heilen. Wichtig ist, dass du dir selbst diese Zeit gibst und keine unrealistischen Erwartungen an deine Heilung stellst.

Es ist völlig normal, dass du auch nach einer langen Zeit noch Zweifel oder Misstrauen verspürst.

Der Heilungsprozess ist nicht linear. Es wird Tage geben, an denen du das Gefühl hast, dass es besser wird, und dann Tage, an denen die alten Schmerzen wieder aufflammen.

Verzeihen bedeutet nicht vergessen, und es ist in Ordnung, wenn der Schmerz nicht sofort verschwindet.

Am Ende des Tages ist Verzeihen eine Entscheidung, die du nur für dich selbst treffen kannst. Es erfordert Mut, Geduld und die Bereitschaft beider Partner, hart an der Beziehung zu arbeiten.

Wenn dir diese Arbeit zu viel erscheint, ist es auch okay, dich zu entscheiden, weiterzugehen.

Denn egal, wie du dich entscheidest, es geht darum, dass du am Ende deinen Frieden findest.

Schlussgedanken

In diesem Moment fühlt sich alles vielleicht unglaublich überwältigend an. Der Schmerz, der Schock, das Gefühl von Verrat – all das kann dir den Boden unter den Füßen wegziehen.

Aber bitte erinnere dich: Du bist stärker, als du es gerade glauben magst. Es ist okay, traurig, wütend und verloren zu sein. All diese Gefühle haben ihren Platz, und es ist wichtig, dass du sie zulässt. Aber sie definieren nicht, wer du bist.

Es gibt keine „richtige“ Art, mit dem Schmerz des Betrogenwerdens umzugehen. Es wird Tage geben, an denen es sich so anfühlt, als ob nichts besser wird, und dann wird es Tage geben, an denen du merkst, dass du wieder ein bisschen mehr atmen kannst.

Und das ist ein Fortschritt. Nimm dir Zeit, die du brauchst, um zu heilen – das ist kein Wettlauf.

Was auch immer du jetzt entscheidest, sei gut zu dir selbst. Du verdienst es, geliebt und geschätzt zu werden, und das beginnt damit, dass du dir selbst Liebe und Mitgefühl entgegenbringst.

Egal, ob du dich für einen Neuanfang mit deinem Partner entscheidest oder für einen neuen Weg ohne ihn – du bist nicht allein. Es gibt immer einen Weg, und am Ende dieses Weges wirst du stärker und klarer hervorgehen.

Die Wunde mag tief sein, aber auch die tiefsten Wunden heilen mit der Zeit. Glaube an dich und daran, dass du diese schwere Zeit überstehen wirst. Du verdienst es, glücklich zu sein – und das wird wieder möglich sein, Schritt für Schritt.

Julia Band

Julia Band

Mein Name ist Julia, ich bin gerne draußen, liebe die Natur und blogge seit 2015.

Ich lese viel und probiere auch gerne neue, hochwertige Produkte aus. Hier auf Sternlese schreibe ich Erfahrungsberichte und Artikel über ausgesuchte Themen.

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